Fr 8.11. 19 Uhr - Eintritt 15 €, ermäßigt 11 €
Barbara Morgenstern & Ensemble | In anderem Licht
Einlass ab 18 Uhr Kartenvorverkauf: https://www.koka36.de/barbara-morgenstern-u-ensemble_ticket_170200.html
Ensemble:
Sebastian Vogel - Schlagzeug
Berit Jung- Kontrabass
Alice Dixon – Cello
Josa Gerhard – Violine
Christian Biegai - Saxophon
Barbara Morgenstern - Gesang, Flügel
Barbara Morgenstern gehört seit über 20 Jahren zu den eigenständigsten Musiker:innen dieser Republik. Von der Berliner Wohnzimmer-Szene der 90er Jahre bis zu den preisgekrönten Theater-Produktionen mit Rimini-Protokoll der letzten Jahre, folgt sie stets ihrer inneren Stimme im ungebrochenen Glauben an die Magie der Musik.
Mehr als fünf Jahre nach „Unschuld & Verwüstung“ kehrte Barbara Morgenstern im Januar 2024 mit einem neuen Album zurück: „In anderem Licht“. Das kammermusikalische Doppel-Album erzählt von der drohenden Klima-Katastrophe, der Hoffnung auf notwendige, gesellschaftliche Transformations-Prozesse und einer möglichen Befreiung aus dem Zustand der allgemeinen Paralyse.
Zusammen mit ihrem mutigen Ensemble präsentiert Barbara Morgenstern ihr wundervoll entrücktes, somnambules Album nochmal in Berlin, im Kulturraum Zwingli-Kirche.
In anderem Licht
Mehr als fünf Jahre nach "Unschuld & Verwüstung" kehrt Barbara Morgenstern im Januar 2024 mit einem neuen Album zurück: "In anderem Licht". Aufgenommen wurde es von Guy Sternberg in den legendären Hansa-Studios in Berlin.
Das kammermusikalische Doppel-Album erzählt von der drohenden Klima-Katastrophe, der Hoffnung auf notwendige, gesellschaftliche Transformations-Prozesse und einer möglichen Befreiung aus dem Zustand der allgemeinen Paralyse.
"Alles kann anders sein", heisst es im Album-Opener "Die Wand" oder auch im titelgebenden Song: "Alles wird hoffentlich wie immer sein, nur in anderem Licht" und schließlich: "Nur die alte Welt nicht!".
Es sind Morgenstern's Miniaturen und Arrangements, aus denen das Ensemble im Spiel dramatische Spannungsbögen und überraschende Wendungen entstehen lässt. In beeindruckender Schwarmintelligenz folgen Streicher, Saxophon, Kontrabass und Schlagzeug Morgensterns Flügel-Spiel. "Ich schau' mich um nach Allianzen", singt sie und stellt - nach den richtigen Metaphern ringend - fest: "Die Zeit heilt mehr als tausend Worte". So lässt sie sich in ihrer Musik alle Zeit der Welt, obwohl sie unüberhörbar um die Dringlichkeit aller aufgeworfenen Fragen und die Widersprüchlichkeit der aufgeworfenen Paradoxien in ihren Liedern weiss. Aber in Zeiten hart umkämpfter, sekündlicher Aufmerksamkeitsökonomie und Clickbait-Logik in allen Lebensbereichen, wirkt diese gute Stunde Musik mit insgesamt 11 Songs wie Balsam auf den aufgekratzten Wunden der Zeit. Ein zartes Manifest der Veränderung. "Denn ich erzähl den Witz nicht mir selbst, sondern dir und mir und dann sind wir hier", singt sie in "Der Witz" und im Loop kreist die Musik um einen möglichen, angenehmeren Jetzt-Zustand der
Welt. Wie eine Biene, die sich gleich auf einer zarten Blüte niederlassen möchte. Oder der Vogel auf einem Ast. Oder eine Katze auf unseren Schoß. Bevor uns der ganze Laden am Ende um die Ohren fliegt.
Ihr Ensemble lässt dabei die melancholischen Melodiebögen mit jeder Umrundung größer und größer wirken und sie in einem anderen Licht erscheinen!
Nevertheless, the music
Barbara Morgenstern gehört seit über 20 Jahren zu den eigenständigsten Musiker:innen dieser Republik. Von der Berliner Wohnzimmer-Szene der 90er Jahre bis zu den preisgekrönten Theater-Produktionen mit Rimini-Protokoll der letzten Jahre, folgt sie stets ihrer inneren Stimme im ungebrochenen Glauben an die Magie der Musik.
John Cale, Mark Hollis, Hans Unstern, Robert Wyatt oder Björk kommen einem beim Hören als mögliche Seelenverwandte in den Sinn: Eine gewisse Kauzigkeit, gepaart mit einer großer Virtuosität und einem Faible für einen gewissen Minimalismus, der aber immer gerne auch groß und episch werden darf. Für den Moment.
Wenn Barbara Morgenstern "This place will stay when we go, this place will never be the same again" in "Dein Name" singt, dann klingt das so, als würde sie diese Welt für uns beschwören wollen. Oder von einem Fluch befreien.
"Ich dachte immer, Verbindung zählt, die Liebe zur Sache, zum Rest der Welt!" singt sie schließlich in "Die Liebe zur Sache", und fragt sich, ob das so überhaupt noch zählt, in der Welt da draußen.
Berechtigte Frage!
Es bleibt Barbara Morgenstern und ihrem mutigen Ensemble mit diesem wundervoll entrückten, somnambulen Album nur zu wünschen, dass sie damit die großen Bühnen bespielen werden.
Denn wie heisst es im Song "Zwischen den Stühlen" so schön: "Lass mich in Frieden, nützt mir nichts. Ich will hier weg, zwischen den Stühlen!". Der Rest bleibt.
Vielleicht ja auch nicht.
Der Dokumentarfilm von der Berliner Filmemacherin Sabine Herpich, der die Entstehungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Albums zeigt, kommt ebenfalls 2024 ins Kino.
Das Cover-Motiv des Albums stammt übrigens aus dem Jahre 1829 und wurde von Barbara
Morgensterns UrUrUr-Großvater Friedrich Preller dem Älteren gemalt.