Fr 17.5. - 20 Uhr - Eintritt 5 €, ermäßigt 3 €
Kino im Quartier – Dokumentarfilme von Volker Koepp
Mädchen in Wittstock (1975) / Wieder in Wittstock (1976) / Wittstock III (1978) / Leben und Weben (1981)
Wir zeigen die ersten Filme des sich über zwei Jahrzehnte erstreckenden Wittstock-Zyklus
Wittstock Zyklus (1975 bis 1981) ca. 100 Min. (Teile 1 bis 4)
Mädchen in Wittstock (1975)
Mädchen in Wittstock bildete 1975 den Auftakt zu dem sich über zwei Jahrzehnte erstreckenden Wittstock-Zyklus, in dem Volker Koepp die Lebensläufe verschiedener Arbeiterinnen im VEB Obertrikotagenwerk "Ernst Lück" in Wittstock an der Dosse festgehalten hat. Im ersten Teil fragte Koepp die jungen Frauen nach ihren Erfahrungen mit der Arbeit, interviewte sie zu ihren Erwartungen und Enttäuschungen. Verschmitzt und schüchtern, charmant und impulsiv gaben die Auskunft über ihre Probleme und Wünsche, wobei der Ernst und die Krisenhaftigkeit der zukünftigen Entwicklungen sich bereits andeuten. Die Heldinnen der späteren Wittstock-Filme - Renate, Edith und Stupsi - sind hier zum ersten Mal zu sehen.
Wieder in Wittstock (1976)
Der Film knüpft an "Mädchen in Wittstock" an, in dem der Regisseur bereits über junge Arbeiterinnen im VEB OTB (Obertrikotagenbetrieb) Ernst Lück in Wittstock an der Dosse richtete. "Wieder in Wittstock" beschäftigt sich mit den Arbeits und Lebensproblemen dieser jungen Mädchen und Frauen in der Textilfabrik, mit ihren Forderungen, wünschen und Hoffnungen wie auch mit dem, was sie erreicht haben und noch erreichen wollen. 'Autorenhaltung und Standpunkt, das muss im Material stecken. Das kann nicht irgendwie hinterher draufgesetzt werden. Und wenn man das nicht im Material hat und man benötigt einen Kommentar, um das alles zu erklären, dann hat man, glaube ich seine Arbeit nicht richtig gemacht.' So hat Koepp 1980 seinen eigenen Stil umrissen, so sehen die Wittstock-Filme auch aus: Entdeckungsreisen, in denen die Bilder nicht Illustration von Thesen sind, sondern Dokumente der Suche nach dem wahrhaftigen Augenblick: dem Moment, in dem ein Gesicht, eine Situation sprechend wird.(Stefan Reinecke)
Wittstock III (1978)
Im dritten Teil seines Wittstock-Zyklus' steht Edith Rupp im Mittelpunkt, die wieder als Bandleiterin eingesetzt ist. Den Film zeichnet vor allem seine im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Filmen weitaus dichtere Darstellung aus, die die zukünftige Zuspitzung ahnen lässt.
Leben und Weben (1981)
Der vierte Teil des Wittstock-Zyklus’ ist nicht nur Fortsetzung der filmischen Chronik über das Obertrikotagenwerk "Ernst Lück", sondern auch eine erste Zusammenfassung vom Werden des Betriebes seit seinem fast zehnjährigen Bestehen. Im Mittelpunkt des Films steht Edith Rupp. Sie ist mittlerweile Obermeisterin und hat sich verlobt, doch ist sie nach wie vor skeptisch, was die Zukunft bringen wird.
Bilder © DEFA Stiftung Michael Zausch (1-4) und Christian Lehmann